Sonntag, 21. März 2010

Sensation in Paris. Nachdem es vor Jahren für tot erklärt wurde, tauchte am Vormittag in der Nähe des Centre Schubidu das ß wieder auf. Die CIA zeigte sich überrascht, auch Scotland Yard hatte nach jahrelanger Suche nicht mehr damit gerechnet, es im Ausland anzutreffen.

Passanten wurden aufmerksam, weil ein Junge auf eine Tafel zeigte und „Guck mal dort! Ein ß!“ zu seiner überaus gut aussehenden Freundin sagte.

Und tatsächlich, nachdem es mehrere Jahre untergetaucht war - die letzten Spuren verliefen 1981 im Sand Tropez - hielt es sich jetzt im dritten Pariser Arrondissement in einer Crêperie versteckt. Tausenden Touristen war bisher nichts aufgefallen an der Tafel mit den JAMßON-CRÊPES.

Die Frage, warum denn kein Franzose gemeldet habe, daß da JAMßON statt JAMBON angepriesen wurde, beantwortete Felix Leiter von der CIA damit, daß noch nie ein Einheimischer in eine Crêperie gegangen sei.

Eventuell habe das ß aber auch französische Kontakte aus Sand Tropez gehabt. Das trotz heftiger Anklagen nach wie vor auf freiem Fuß lebende Ç wollte sich zu dem Fall nicht äußern.

Vertreter von ÅÆØœå, ČŜůŰîĉ und яЩд sowie die Altkader um έ.ΣΦΨΩ unterzeichneten eine Petition zum milden Umgang mit dem ß. Es habe trotz einiger Vergehen Großes geleistet. έ.ΣΦΨΩ-Ehrenvorsitzender Prof. Dr. ΓΰδΩΞθΛ dazu:

Was wäre die Welt ohne Strauß, Gauß und Kießling. Und auch das in letzter Zeit gehypete @ ist ohne das ß nicht denkbar. Sprachwissenschaftlich betrachtet ist die komplette Philosophie des @s bereits im ß vorgedacht:

ß = [äs + z@]

Wie harmonisch beide, das traditionelle ß und das postmoderne @, gemeinsam funktionieren, zeigt das Beispiel der Firma Rügenwald: Deren beliebtestes Produkt ist und bleibt die feine M@wurßt.

2 Kommentare:

  1. Zum Start in die neue Woche: eine Mittmachaktion!
    Gesucht sind berühmte Persönlichkeiten mit einem ß im Namen. Zu gewinnen gibt es eine Original-Autogrammkarte der berühmtesten Persönlichkeit mit einem Autogramm von Will Future!

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  2. lieber will. du bist ein genialer beobachter. wie konnte mir das mit dem ß bis heute entgehen. nach deiner kollumne ist es mir auch dann wie schuppen von den augen gefallen: der direkte beweiß für die existenz des ß im frz mittelalter Aßaelard und Heloiß. bekomm ich jetzt das autogramm von will future? und am liebsten noch von seienr feschen sekretärin dazu. die find ich ziemlich heißt. das foto hätte ich auch gern, um es für das cover meines neuen buches verwenden zu können. ihr wisst schon- Rainer Text, dass mit ss oder ß oder s, oder kommt da gar kein komma, im deutschen, mittelalter und der neuzeitlichen rezeption, Leipzig 2010.(ende der zitation). das buch is bald fertig. der mittelalterteil is nun abgeschlossen (hey will, danke noch mal für die recherche im Dreßden) so, ich mach mal weiter. euer Rainer

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