Dienstag, 21. September 2010

Live-Poesie aus Dresden:

Dynamo etwas von der Rolle, der Ball aus heiterem Himmel im Tor einschlug.

Dienstag, 7. September 2010

Presseschau

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Montabaur. Die Beamten der Autobahnpolizei Montabaur erleben manch kuriose Geschichte: Jetzt mussten sie eingreifen, als sich eine 19-Jährige und ihre 21-jährige Lebensgefährtin auf der A 3 in einem Auto prügelten.

Die beiden Frauen aus Baden-Württemberg hatten sich während der Fahrt von einem Bikertreffen im Raum Siegburg in die Haare bekommen. An der Anschlussstelle Montabaur konnte das Fahrzeug angehalten werden.

Es stellte sich heraus, dass die 19-jährige Anzeigenerstatterin zuvor einen Gangbang (Gruppensex) ausgeschlagen hatte, den ihre Lebenspartnerin organisiert hatte. Dafür sollte man 120 Euro erhalten. Nachdem die 19-Jährige die Einladung zu diesem Event abgelehnt wurde, wurde die Heimfahrt mit schlechter Laune angetreten.

Der Zorn der Lebenspartnerin - sie saß auf dem Rücksitz - entlud sich: Die 21-Jährige verpasste ihrer auf der Beifahrerseite befindlichen Lebenspartnerin etliche Faustschläge auf den Hinterkopf, strangulierte sie mit dem Sicherheitsgurt und würgte sie mehrmals mit den Händen. Die Geschädigte wehrte sich ihrerseits durch Kratz-Attacken.

Diese Auseinandersetzung setzte sich über 70 Kilometer (!) hinweg fort. Der mitreisende Dobermann der Angreiferin wollte dabei unterstützend tätig werden und sprang dem Fahrer auf den Schoß. In der weiteren Folge bekam sich der Hund auch noch mit einem im Fußraum sitzenden Baby-Katze in die Wolle.

Der Fahrer geriet bei all den Kapriolen mit dem Wagen ins Schlingern und wäre beinahe mit einem links von ihm fahrenden Lkw kollidiert. Daraufhin verweigerte er die Weiterfahrt. Gegen die zwei Damen wurden Strafanzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung, gefährlichem Eingriff in den Straßenverkehr und Bedrohung gestellt.



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Jens Jessen über den kostbaren Moment des Minigolfspiels, bei dem selbst die Obamas ausflippen











© Susan Walsh/AP

Die Obamas beim Minigolfen

Minigolf wird unterschätzt. Kinder werden unterschätzt. Minigolf ist schwieriger, als die meisten denken, und Kinder sind geschickter, als die Erwachsenen glauben. Die Eltern, die gewohnheitsmäßig die Schwierigkeit von Minigolf und die Geschicklichkeit ihrer Kinder unterschätzen, werden aber auch unterschätzt. In einem kostbaren Moment klarer Erkenntnis (oder alberner Affenliebe zu ihrer Brut) sind sie durchaus in der Lage, die überragende Geschicklichkeit ihrer Kinder beim Minigolfspiel zu sehen und entsprechend zu würdigen. Unser Bild hält diesen kostbaren Moment fest. Der amerikanische Präsident Barack Obama und seine Frau Michel Obama geraten außer sich vor Begeisterung – sie flippen regelrecht aus! – angesichts ihrer Tochter, die soeben den Ball mit einem Schlag ins Loch beförderte. Barack Obama brauchte zwei Schläge, seine Tochter Sasha nur einen. Unglaublich! Tja.

Nun muss man allerdings sagen, dass die zwei Schläge von Papa auch schon nicht schlecht waren. Der amerikanische Präsident versteht offenkundig etwas von Minigolf, wahrscheinlich hat er die Schwierigkeit von Minigolf in seinem Leben noch nie unterschätzt und auch die Fähigkeiten seiner Tochter nicht. Das schmälert vielleicht ein wenig die Außerordentlichkeit des kostbaren Moments. Aber nicht für seine Frau. Sie ist wirklich von den Socken! Wahrscheinlich weil sie es bisher für ihre Aufgabe hielt, die typisch weibliche Skepsis zu verkörpern und jeden ungesunden Überschwang zu dämpfen. Notorisch hat sie ihren Mann, die Tochter, Minigolf, womöglich das ganze Land unterschätzt. Und nun ist der Moment, in dem ihre Skepsis zerbricht. Sie geht vor Dankbarkeit in die Knie.

Tja. Es ist nicht immer schön, recht zu behalten. Es kann auch sehr dankbar machen, widerlegt zu werden. Liebe Eltern! Lasst euch von euren Kindern widerlegen. Das Minigolfspiel des Lebens (denn auch Minigolf ist natürlich nur ein Gleichnis) muss nicht immer scheitern. Wer ewig puttend sich bemüht, dem schenkt der Herr den einen oder anderen kostbaren Moment, in dem selbst Mütter aufhören zu nörgeln.

Donnerstag, 2. September 2010

Es mangelt an qualifizierten EnglischlehrerInnen in Sachsen. „Die Bildungsagentur habe Probleme, alle Stellen zu besetzen, sagt er, weil die guten Kollegen in jene Bundesländer wechselten, die ihre Lehrer verbeamten.“ So schreibt Die Zeit heute (02/09/2010, S. 14).

Nun muß man sich freilich fragen, warum Sachsen seine LehrerInnen nicht auch verbeamt. Mit der größten Technischen Universität der Bundesrepublik dürfte zumindest auf technologischer Seite kein Defizit herrschen. Warum also kein verbeamen? „Im Allgemeinen sind bei uns die Wege zwischen den Klassenzimmern sehr kurz, sodaß sich die Beam-Technik bisher nicht lohnte – außerdem genießen unsere LehrerInnen auf diesen Wegen gern auch mal ein Zigarettchen mit den Schülern.“, sagt Ministerpräsident Stanislove Tillicz (Coco Jambo).

Werden also EnglischlehrerInnen in Hessen gebeamt und haben so mehr Zeit zur Unterrichtsvorbereitung und Fortbildung? „Yes ya, motherfucker!“, resümiert Dr. MC Dick Shagwell, Lehrer für Englisch und Sexualkunde am Fuchs-und-Hase-Gymnasium Offenbach - und ist augenblicklich verschwunden.

Das sächsische Ministerium für Bildung und ökologische Minderheitenfinanzen wird reagieren. Im Januar 2011 startet in Meißen und Zittau das Pilotprojekt „Beam me up, Ronny!“