Dienstag, 17. Juli 2012

Im Fahrradladen

Das Mädchen berät mich sehr gut, was besser ist als: das Mädchen brät mich sehr gut. Allerdings findet sie schwarze Reifen besser. Ich will aber natürlich beige und erfahre aus dem Katalog, daß die Farbe bei Schwalbe beige/reflex heißt. Auch gut. Das Mädchen redet genau wie Juliane aus Paris/Jena/Potsdam, heißt aber Susi, was ja noch viel besser ist.

Ich erkläre ihr das mit dem Fahrrad und sie versteht mich. Sie sagt, sie sage immer, daß neue Reifen für ein Fahrrad so sein wie eine neue Frisur bei Menschen. Freu ich mich drüber. Die Frisur eines Fahrrades, das ist doch ein sehr schönes Bild.

Wie oft soll sie's noch sagen?
Sie ist der Stern vom ganzen Laden
und auf den Photos kannst du sehen:
sie ist nicht nur klug, sondern auch schön.

Sie weiß bescheid und kennt sich aus.
Sie hat den Schlüssel für das ganze Haus
und sie berät dich, wenn du willst.
Und wenn du nicht willst, tut sie es auch.

Sie kennt die Falschen und die Echten.
Sie trennt die Guten von den Schlechten.
Sie hat das Problem schon erkannt,
bevor es sonst irgendwer ahnt.

(Fink)

Montag, 16. Juli 2012

A bout de souffle,
Jules et Jim,
The history of Now
(v.l.o.n.r.o.u.u.)

Freitag, 13. Juli 2012

Nachdem er die Marmeladengläser gestürzt und beschriftet hatte, bemerkte er wieder den Brief auf der Kommode im Flur. Er hatte ihn vorhin mit hereingebracht, dann aber vergessen zu öffnen. Der Umschlag ging leicht auf, ganz ohne irgendwelche Beschädigungen. Er legte ihn in das Schubfach zu den anderen wiederverwendbaren Umschlägen. Der Brief war mit „Bescheid“ überschrieben.

Sehr geehrter ... im Namen der Prüfungskommission ... mehrheitlich entschieden, Sie nicht zur Eignungsprüfung ... hohen Zahl an Bewerbern ... nicht in der Lage ... einen persönlichen Brief ... Ablehnung bedeutet nicht unbedingt ... gar jeder Form von Veröffentlichung für unwürdig ... im Moment ... nicht sinnvoll ... ausdrücklich zur Weiterarbeit ermuntern ... zu einem späteren Zeitpunkt erneut ... bewerben ... Paragraph 16 Absatz 37 der Eignungsfeststellungsordnung ... gegen den Bescheid ... schriftlich oder zur Niederschrift ... Widerspruch ... freundlichen Grüßen ... Prof. Dr. Dr. ... Vorsitzender der ...

Er dachte an einen Clown in einem alten albernen Film. Er konnte die Bananenschale bereits von weitem sehen. Alle lachten schon vorher, weil klar war, was passieren würde. Als er dann tatsächlich auf ihr ausrutschte, schmerzte der Kopf und das Gelächter steigerte sich noch. Er hatte vergessen, daß er ein Clown war.

Aber ich habe sechs Gläser Johannisbeergelee gekocht, dachte er, wer kann das schon von sich behaupten in meinem Alter.

Donnerstag, 5. Juli 2012

Nach Wal-Debakel: Piraten streichen die Segel

Ein riesiger Wal hat die Piraten in den Abgrund gerissen. Nachdem sie monatelang auf einer Euphoriewelle schwammen, ist den Piraten nun ihre Netzpolitik zum Verhängnis geworden. Sie scheiterten an der Fünfprozenthürde – genau so viel war der große Meeressäuger zu schwer für das ausgelegte Netz. Und ließ damit die Piraten untergehen!

„Das ist ganz schön ins Auge gegangen“, gab Jakob Sperling zu Protokoll – und verband sich eins seiner Seeorgane. „Aber wir dürfen den Totenkopf jetzt nicht in den Sand stecken.“ Man habe den Haken an der Sache gefunden, müsse nun zunächst das Schiff wieder herrichten, d.h. vor allem den Bug und die vorderen Segel neu streichen.

Sperling und sein Kollege Jakob Huck wollen als Doppelspitze versuchen, „das Boot geschaukelt zu kriegen“ und die jüngste Vergangenheit vergessen zu machen. „Holz- und Beinbruch, daß uns sowas nicht nochmal passiert“, heißt es von den beiden.

Die Piraten wollen jedoch nicht nur ihre Netz- und Surfpolitik überdenken, sondern auch erneut über das Kopftuchverbot diskutieren. „Das sind ja alles keine starren Gesetze, sondern mehr so Richtlinien, die man auch überarbeiten kann“, sagte Kapitän Huck den Medienvertretern.

Als nächstes wollen die Piraten nun mit dem Slogan „Immer eine Hand breit Wasser, auch in Kiel“ in Schleswig-Holzbein anlegen und „zwischen all der Seefahrerei mal einen Landtag machen“.

Montag, 2. Juli 2012

Spanien verpaßt erneut zweiten Platz

Nachdem die Fußballeuropameisterschaft 2012 bereits am Donnerstag offiziell endete, haben Spanien und Italien gestern Abend ein inoffizielles Spiel um Platz Zwei bestritten. Die spanische Mannschaft hat dabei zum dritten Mal nach 2008 und 2010 den zweiten Platz bei einem großen Turnier verpaßt.

Ein klares Vierzunull bereitete allen Hoffnungen der Spanier ein Ende. Italien durfte am Ende über Platz Zwei jubeln, während die Männer von der iberischen Halbinsel die Köpfe hängen ließen. Zu allem Überfluß mußten die enttäuschten Spanier einen großen Messingtopf von UEFA-Präsident Platini in Empfang nehmen, der sie bis zur nächsten EM daran erinnern wird, wiedermal das große Ziel verpaßt zu haben.

„Ich empfehle dem einen oder anderen Spanier zum FC Bayern zu wechseln.“, sagte Mario Gomez gestern. „Wir haben mit Abstand die besten Bedingungen in München, um zu lernen, wie man zweite Plätze einheimst.“, ergänzte Gomez, der mit seinem Verein allein in dieser Saison dreimal Zweiter geworden war und es sich folglich auch nicht nehmen ließ, bei der EM zweiter der Torschützenliste zu werden.