Der Kapitän der Nationalmannschaft fällt wahrscheinlich fürs Länderspiel am Freitag aus. SCHULTER GEBROCHEN lautet die Diagnose des Teamarztes, eine Woche liegt Lahm wohl flach. Dabei hatte der Länderspieltermin so gut begonnen: „Als Abendbrot gab es Schweineschulter und Sauerkraut. Das ist mein Lieblingsessen!“, ließ Lahm über seinen Pressesprecher verlauten. „Aber dann hab ich in der Nacht ganz dolle Bauchschmerzen bekommen.“
Bastian Schweinsteiger, Lahms Zimmerkollege, habe daraufhin Lahms Mutter angerufen. „Ich bin wach geworden, weil der Philipp so gewimmert und geschluchzt hat. Und dann bin ich vom Doppelstockbett runtergeklettert und dann, und dann hab ich den Philipp da liegen gesehen. Der hat geweint!“, so Schweinsteiger.
Daraufhin habe er unverzüglich angerufen, „wie wir es beim Herrn Löw gelernt haben.“ Es dauerte jedoch ca. fünfzehn Minuten, bis Lahms Mutter aus dem Nachbarort, in dem sie zufällig weilte, eintraf. „Da hatte der Philipp sich dann schon vollgebrochen und dann, als die Frau Lahm da war, hat er nochmal gebrochen. Die ganze Schulter vom Abendbrot!“ Lahms Mutter bestätigte, daß das Sauerkraut tatsächlich „drin geblieben“ sei.
Sie habe dann den Zimmerboden gewischt und ihrem Sohn seine Lieblingsbettwäsche bezogen, sodaß er schließlich in den Schlaf fand. Schließlich schrieb sie noch eine Entschuldigung für ihren Sohn (siehe unten). „An Fußballspielen ist jetzt natürlich erstmal nicht zu denken.“
Schweinsteiger, der einen leichten Schock davontrug, bekam heute ebenfalls trainingsfrei, soll aber durch ein ausgeklügeltes Schlafprogramm bis Freitag wieder fit werden.
Sehr geehrter Herr Jogi,
mein Junge kann zur Zeit nicht zum Fußballtraining kommen. Es geht ihm gar nicht gut. Ich weiß nicht, warum Sie ihm gestern zum Abendbrot Schweineschulter gegeben haben, aber er hat letzte Nacht zweimal gebrochen und muß sich jetzt ausruhen.
Ich möchte Sie daran erinnern, daß wir zwei Dinge ausgemacht hatten: 1. Sie informieren mich, wenn was mit dem Philipp ist und 2. Kein fettiges Abendessen.
Bitte kommen Sie Ihrer Aufsichtspflicht besser nach! Es kann doch nicht sein, daß der Basti mich mitten in der Nacht anrufen muß, weil es dem Philipp schlecht ist! Gut, daß ich mich im Nachbarort für den Notfall einquartiert hatte. Nicht auszudenken, was sonst…
Wenn Sie mich in Zukunft nicht früher – und zwar persönlich – informieren, kann ich Philipp nicht mehr zu den Länderspielen schicken.
Tut mir leid!
Die Mutti vom Philipp