Mittwoch, 26. Mai 2010

// Boule de neige. Oder: Parabel auf das Leben in der Konsumgesellschaft, in der massenhaft von Frauen produzierte Schneebälle Konsumgüter symbolisieren, die den Menschen, die leben wie ein Tier, den Blick auf die Wahrheit versperren, indem sie ihn ablenken.

Im Park stand ein junges Mädchen, was ja eigentlich schon Humbug ist, weil junge Mädchen zwar die jüngsten unter den Frauen, ja aber doch eher die ältesten unter den Mädchen sind, ein junges Mädchen jedenfalls stand da, mit einer Mütze und dunkelbraunen Haaren drunter und auch sonst ganz normal halt.

Sie formte unaufhörlich Schneebälle und warf diese einem mittelgroßen so mittelfarbenen Hund zu. Es war wohl ein Coco-Spanier oder so, jedenfalls ziemlich sicher ein Hund, würde ich sagen. Aber ich kenne mich da auch nicht so gut aus. Auf jeden Fall rannte das Tier jedem einzelnen Ball vergnügt hinterher, um dann dort, wo der weiße Ball gelandet war, festzustellen, daß er weg und alles nur von Schnee bedeckt war.

Er schaute dann ganz traurig um sich und schließlich zu seinem Mädchen. Sie hielt schon den nächsten Schneeball bereit. Sobald dieser ihre Hand verließ, rannte der Hund, ja doch, ich würde schon ziemlich sicher sagen, daß es ein Hund war, wieder quietschvergnügt los.

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