Montag, 10. Januar 2011

»SIE NANNTEN IHN WALTER STORCHI«
Eine Western Trilogie

I
Showdown-Time in Tombstone-City,
Walter Storchi steht am Schatten.

Quietschend öffnet sich das Hoftor,
Walter Storchis Hand fährt aufwärts.

Licht schraffiert sein Gegenüber,
Walter Storchis Finger spannt sich.

Lippen klaffen, bartumstoppelt:
»Walter, komm sofort nach Hause!«

Kreischend dreht sich träg das Windrad,
Storchis Hand erscheint im Lichtfeld.

Hand greift Hand, da schreit es gellend:
»Na, wo bleibt ihr denn, ihr beiden?«

Showdown-Time. High-Noon. Das Licht gleißt.
Und bei Storchis gibt es Hammel.

II
Wer tritt die Tür zur Ox-Bar ein?
Das kann nur Walter Storchi sein.

Wer zieht blitzschnell den Colt heraus?
Das sieht verdammt nach Storchi aus.

Wer ruft: »Heb deine Flossen, Mann!«?
Das hört sich sehr nach Storchi an.

Wer hat dann keine Munition?
Na, wer denn wohl! Na, wer wohl schon?

III
Seinen allerletzten Fight
kämpfte er zur Kaffeezeit.

Walter Storchis letzte Bitte:
»Stell dich endlich, Käseschnitte!«

Walter Storchis letzte Worte:
»Wehr dich, feige Sachertorte!«

Walter Storchis letzter Satz:
»Mary, wein nicht, wenn ich platz!«

Walter Storchis Grabinschrift:
»Daß es stets die Dicksten trifft!«

Robert Gernhardt (in: Körper in Cafés)

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